Update Frühjahr 2023
Nach 2-jährigem Einsatz für mehr Photovoltaik auf staatlichen Gebäuden in Bayern gibt es Grund für vorsichtigen Optimismus, was den Einsatz von Photovoltaik auf staatlichen Gebäuden angeht. Von einer Ausbaugeschwindigkeit die ein klimaneutrales Bayern 2040 ermöglicht, kann aber nicht die Rede sein, wie im Bayernplan Energie 2040 genau beschrieben wird. Das Bauministerium hat nach viel öffentlichem und politischem Druck, auch hinsichtlich der Energiekrise, etwas größere Anstrengungen angekündigt. So dürfen Universitäten und andere staatliche Einrichtungen nun unkomplizierter selbst in Photovoltaik investieren und entsprechende Dächer nutzen, wenn sie dies wollen. Außerdem ging Anfang 2023 ein Schreiben an entsprechende Einrichtungen, in dem diese aufgefordert wurden, geeignete Dächer, das Photovoltaikpotenzial und abgeschätzte Kosten für die Installation zu melden. Das Bauministerium will dann entscheiden, ob die Finanzierung und Installation vom Freistaat Bayern realisiert wird. Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, allerdings ist es noch nicht klar, wie viele Dächer damit tatsächlich mit Photovoltaik belegt werden können. Eine große Hürde, welche Universitäten uns rückmelden, ist weiterhin der Gebäudebestand, welcher Photovoltaikanlagen teils nicht zulässt. Dies ist auch hinsichtlich der Wärmetransformation zunehmend ein Problem. Der schlechte Gebäudebestand muss dringend energetisch ertüchtigt werden, damit die Wärmeversorgung der Gebäude mit erneuerbarer Energie möglich wird.
Generelle Informationen
Das Bauministerium hat in große Verantwortung für staatliche Gebäude wie Finanzämter, Behörden und auch Hochschulen und Universitäten. Es will den Einsatz von Photovoltaik auf staatlichen Gebäuden in den nächsten Jahren drastisch erhöhen. Dazu wurden ca. 11.000 Gebäude auf ihre Eignung für Photovoltaik überprüft. Von diesen 11.000 bleiben wohl nur ca. 1.300 geeignete Gebäude übrig, von denen ca. 400 schon mit Photovoltaik belegt ist. Weshalb ca 9.700 Gebäude nicht geeignet sind, wird nicht transparent veröffentlicht. So kann nicht überprüft werden, ob ein “nicht geeignetes” Gebäude wegen Denkmalschutzgründen nicht in Betracht kommt oder ob es andere triftige, bauliche Gründe gibt.
Die geeigneten, noch nicht belegten Dächer sollen im Laufe der nächsten Jahre belegt werden. Der größte Teil davon wird über Ausschreibungen laufen, Investoren können sich auf die entsprechenden Dachflächen bewerben, diese Ausschreibungen werden von Immobilien Freistaat Bayern organisiert, Immobilien Freistaat Bayern ist auch für die Verträge verantwortlich.
Die Verträge gelten auch für “nicht geeignete Gebäude”. Ein interessierter Investor kann bei der entsprechenden Regionalvertretung von Immobilien Freistaat Bayern nachfragen, so können auch “nicht geeignete Gebäude” mit Photovoltaik belegt werden. Allerdings wäre dazu eine transparente Veröffentlichung der Gründe für die “Nichteignung” wichtig, damit sich Investoren effizient um Erfolg versprechende Immobilen kümmern können.
Immobilien Freistaat Bayern untersteht dem Bauministerium. An dieser Stelle wurden in den letzten Jahren über längeren Zeitraum Verträge ausgeschrieben, die so schlecht waren, dass sich kaum / keine Investoren auf ausgeschriebene Dachflächen bewarben. So gingen leider wichtige Jahre für die Energiewende verloren. Ob sich dies geändert hat und mit den 1.000 von 11.000 Dächern wirklich das Potenzial ausgeschöpft wird, kann ohne transparente Veröffentlichung bedauerlicherweise nicht geprüft werden.
Genaueres dazu steht auch in diesem Artikel der SZ.